Back to the roots: Wildgehölze sind im Garten heiß begehrt

Die Zahl der Insekten und Vögel geht seit Jahren rapide zurück. Grund sind unter anderem großflächige Monokulturen der Landwirtschaft, die das Nahrungsangebot so stark eingrenzen, dass nur noch die wenigsten der verschiedenen Insektenarten angesprochen werden. Die zunehmende Verstädterung trägt zusätzlich dazu bei, dass wichtiger Lebensraum reduziert wird. Andererseits ist die Insektenpopulation im bebauten Raum größer und vielfältiger, als in der freien Landschaft. Wesentlichen Anteil daran haben neben den öffentlichen Parks und Grünanlagen vor allem die vielen Privatgärten: Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für eine abwechslungsreiche Bepflanzung, die der Tierwelt durch das Jahr sowohl Nahrung, als auch Rückzugsorte bietet.

Back to the roots: Wildgehölze sind im Garten heiß begehrt

Die Zahl der Insekten und Vögel geht seit Jahren rapide zurück. Grund sind unter anderem großflächige Monokulturen der Landwirtschaft, die das Nahrungsangebot so stark eingrenzen, dass nur noch die wenigsten der verschiedenen Insektenarten angesprochen werden. Die zunehmende Verstädterung trägt zusätzlich dazu bei, dass wichtiger Lebensraum reduziert wird. Andererseits ist die Insektenpopulation im bebauten Raum größer und vielfältiger, als in der freien Landschaft. Wesentlichen Anteil daran haben neben den öffentlichen Parks und Grünanlagen vor allem die vielen Privatgärten: Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für eine abwechslungsreiche Bepflanzung, die der Tierwelt durch das Jahr sowohl Nahrung, als auch Rückzugsorte bietet. „Der Trend geht ganz klar hin zum biodiversen, insektenfreundlichen Garten“, weiß Gerald Jungjohann, Vize-Präsident des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL). „Vor allem Wildgehölze erleben in diesem Zuge gerade eine wahre Renaissance. Viele von ihnen ernähren eine wirklich beeindruckende Zahl an Lebewesen und stehen den exotischen Gehölzen in Bezug auf ihren Zierwert in nichts nach. Zudem punkten sie mit ihrer Anspruchslosigkeit und Robustheit, da sie in der Regel bestens an die vor Ort herrschenden klimatischen Bedingungen angepasst sind.“

Schön und nützlich

Ob als Heckenpflanze oder Solitär, kletternd an der Pergola oder flach als Bodendecker – für jede Gartensituation gibt es das passende Wildgehölz. Wer sich bei der schieren Auswahl überfordert fühlt, ist gut beraten sich Hilfe zu holen. Landschaftsgärtner sind hier die besten Ansprechpartner. Sie verfügen über ein umfangreiches Sortimentwissen und treffen hinsichtlich Bodenbeschaffenheit und Wuchsverhalten eine passende Wahl. Der Feldahorn (Acer campestre) eignet sich beispielsweise gut für kleinere Gärten und macht sowohl als Solitär, aber auch als Heckenpflanze viel her. Er besticht neben seinem sattgrünen Laub mit einer außergewöhnlichen Rinde und einer orange-gelben Herbstfärbung. Der Haselnussbaum (Corylus colurna) ist vor allem im Frühling eine Augen- und auch Insektenweide. Dann hängen an den Ästen längliche Blütenkätzchen, die sich in einem sonnigen Gelb zeigen.

Wer es romantischer mag, dem raten die Experten für Garten und Landschaft zu wilden Rosen. Diese sind sehr robust und wachsen selbst an schwierigen Standorten gut. Einige Arten eignen sich sogar zur Hangbefestigung, da sie Ausläufer bilden, wie die Bibernell-Rose (Rosa spinosissima L.). Andere zieht es in die Höhe, wie die Feld-Rose (Rosa arvensis) oder die verschiedenen Rambler-Rosen. Während erstere für ihre Kletterkünste eine Rankhilfe benötigt, erobern letztere die Vertikale sogar aus eigenem Antrieb. Wildrosen sind aber nicht nur schmückend, sondern liefern auch reichlich Pollen und Nektar. Im Herbst und Winter bereiten sie mit ihren Hagebutten Vögeln einen gedeckten Tisch. Außerdem finden die Tiere in dem dornigen Geäst Schutz.

Jetzt wird’s wild

Absolut im Trend liegen Wild-Obstgehölze. Diese kommen nicht nur in der Tierwelt gut an, sondern laden auch uns Menschen zum Naschen ein. Da viele der Beeren nicht im Supermarkt erhältlich sind, punkten die Bäume und Sträucher zudem mit Exklusivität und außergewöhnlichen Geschmackserlebnissen. Die Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris) beispielsweise entwickelt rote Früchte, die reich an Vitamin C sind. Die Kornelkirsche (Cornus mas) besticht zudem mit einer sehr frühen Blüte in leuchtendem Gelb. Der Eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna) schmückt sich im Sommer mit weißen Blüten und ernährt ab September bis weit in den Winter mit seinen kleinen Apfelfrüchten unzählige Vogelarten. Maulbeeren (Morus) erinnern an längliche Brombeeren und sind bei der Tierwelt ebenfalls heiß begehrt. Auch bei uns Menschen rückt das dekorative und pflegeleichte Gehölz, das zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt zählt, langsam wieder in das gärtnerische Interesse. In Gegenden mit kälteren Wintern raten Landschaftsgärtner zum Weißen Maulbeerbaum, denn dieser ist frosthärter als der Schwarze oder Rote. Übrigens erfreut dieses Wildgehölz auch als Solitär mit einer reichen Ernte, denn es ist selbstfruchtbar. Weitere Informationen unter www.mein-traumgarten.de.

BGL

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