Bunt macht gesund: Blütenmeer für neues Kinderzentrum

Bielefelder Großprojekt ist auch beispielhaft für den Umgang mit Hanglagen

20.000 Quadratmeter Fläche, davon 12.000 Quadratmeter für die Außenanlagen – und davon wiederum sind 8.000 Quadratmeter begrünt: Das neue Kinderzentrum des Evangelischen Klinikums Bethel in Bielefeld mit seiner markanten, vielfarbigen Fassade ist nicht nur ein Leuchtturm in der Kliniklandschaft, sondern auch ein Projekt, bei dem der Garten- und Landschaftsbau einmal mehr seine Expertise unter Beweis stellen konnte. Geplant von Peters + Winter Landschaftsarchitekten, haben die Landschaftsgärtner des Fachbetriebs Stieghorst aus Bielefeld hier ein technisch anspruchsvolles und optisch reizvolles Konzept umgesetzt – angefangen bei handfertigten Spielgeräten aus Holz über hochwertige Pflastermaterialien bis hin zu mehr als 15.000 Pflanzen.

Sechs Jahre Bauzeit erforderte das Kinderzentrum von Bethel, eine der größten diakonischen Einrichtungen in Europa. Im Herbst dieses Jahres konnte das Gebäude endlich bezogen werden. Mit 146 Betten für Patientinnen und Patienten der Kinder- und Jugendmedizin und der Kinderchirurgie ist eines der modernsten Kinderkrankenhäuser Deutschlands entstanden, das zur Hälfte durch Spendengelder finanziert wurde und damit das größte Spendenprojekt in der Geschichte der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel ist.

Von April 2022 bis Dezember 2023, rund eineinhalb Jahre also, beschäftigte die Baustellen den GaLaBau-Betrieb. In Spitzenzeiten setzte Stieghorst dort zehn bis 15 Fachkräfte pro Tag ein, regelmäßig waren vier bis fünf Mitarbeitende täglich vor Ort. Die Größe des Projekts erforderte dabei umfangreiche Abstimmungen mit anderen Gewerken. Der heiße Sommer 2022 sowie der nasse Sommer und Herbst dieses Jahres erschwerten die Einteilung der Mitarbeitenden. Gerade erst, im Dezember, fanden die letzten Pflanzungen statt. Stieghorst bleibt dem Kinderzentrum weiterhin durch die Übernahme der Pflege der Außenanlagen verbunden.

„Von besonderer Bedeutung für die Umsetzung der Außenanlagen war die Hanglage des Geländes“, hält Marcel Stieghorst, Inhaber des GaLaBau-Betriebs, Rückschau. Das neu gebaute Kinderzentrum liegt in einer Talsohle. Die Höhenunterschiede zu den umliegenden Straßen betragen bis zu 50 Meter.

Die Hanglage erforderte auch weitreichende Maßnahmen mit Blick auf das Regenwassermanagement: Stieghorst baute verschiedene Rückhaltebecken, verlegte „doppelt und dreifach“ Drainage, führte Überflutungsnachweise. „Der Planung und dem Bau von Anlagen zur Grundstücksentwässerung kommt durch die zunehmenden Starkregenereignisse eine immer höhere Bedeutung zu – natürlich erst recht bei so einem schwierigen Gelände“, so Marcel Stieghorst.

Das Pflanzkonzept besticht zum einen durch die zahlreich eingesetzten Bäume und Gehölze, zum anderen durch das Farbkonzept von Sträuchern und Stauden. Mehr als 50 meist drei bis vier Meter hohe Bäume pflanzte das Team Stieghorst, vor allem Ahorn und Zierbäume wie Apfel, Kirsche und Birne. Rund 100 Großsträucher ergänzen die Bepflanzung, neben Ahorn und Birne auch Kupferfelsenbirne und Hartriegel.
Eine Besonderheit ist, dass sich die Farbvielfalt der Fassaden des Kinderzentrums im Pflanzkonzept niederschlägt: Die Farben Weiß, Rosa und Lila finden sich in reich blühenden, robusten Spirea-Sträuchern, die Blüten des Fingerstrauchs Potentilla fruticosa leuchten in Gelb. In die Spieren-Pflanzung wurden zudem unterschiedlichste Stauden, stets gleichartig in Tuffs, integriert. So ergeben sich verschiedene wunderschöne Farbspiele.

Grundsätzlich setzt der Entwurf weniger auf Rasen als auf Bodendecker. Gerade die Hänge wurden vollständig und sehr dicht bepflanzt, damit auch die Belegschaft und die kleinen Patientinnen und Patienten aus der Klinik heraus immer auf viel Grün blicken.

Mehr Informationen zum Kinderzentrum auf der Website von Bethel.