Tipps von Auszubildenden für die Zeit nach der Schule: „Erkennt Eure Fähigkeiten und probiert Euch so viel wie möglich aus“

„Welcher Beruf ist der richtige für mich?“ – Diese Frage stellen sich die meisten Jugendlichen, spätestens wenn sie mit großen Schritten auf ihren Schulabschluss zugehen. Die Entscheidung fällt schwer, zumal es eine schier unüberschaubare Menge an Berufsfeldern gibt. Um besser zu verstehen, wie junge Leute sich für ihren Ausbildungsberuf entschieden haben, hat das Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa), Berufsschüler befragt:

Tipps von Auszubildenden für die Zeit nach der Schule:  „Erkennt Eure Fähigkeiten und probiert Euch so viel wie möglich aus“

„Welcher Beruf ist der richtige für mich?“ – Diese Frage stellen sich die meisten Jugendlichen, spätestens wenn sie mit großen Schritten auf ihren Schulabschluss zugehen. Die Entscheidung fällt schwer, zumal es eine schier unüberschaubare Menge an Berufsfeldern gibt. Das fehlende Wissen über den Arbeitsalltag in den verschiedenen Branchen macht die Suche zusätzlich schwierig. Im Unterschied zum Schulalltag, der für die Jugendlichen viele Jahre vorgegeben war, steht jetzt eine Entscheidung bevor, von der sie wissen, dass sie wichtige Weichen für den Einstieg in die Eigenverantwortung und die berufliche Zukunft stellt. Um besser zu verstehen, wie junge Leute sich für ihren Ausbildungsberuf entschieden haben, hat das Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa), Berufsschüler befragt: wie sind sie auf den Beruf aufmerksam geworden? Wie haben sie sich informiert? Was hat sie überzeugt? Wie sehen sie ihre Entscheidung nach dem ersten Jahr in der Ausbildung? Die Schüler einer Berufsschulklasse am Berufskolleg Bonn-Duisdorf haben sich den Fragen gestellt und geben mit ihren Antworten Einblick in ihre individuellen Erfahrungen.

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Die Schüler der Berufsschulklasse sind in der Mitte ihrer Ausbildung, im Sommer 2019 werden sie ihre Abschlussprüfung machen. Einige haben Abitur, die meisten Real- oder Hauptschulabschlüsse, manche haben im Vorfeld bereits eine andere Ausbildung absolviert. Es ist eine sehr heterogene Gruppe, die der Wunsch verbindet, Gärtner der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau, kurz GaLaBau, zu werden. „Der GaLaBau ist seit vielen Jahren die mit weitem Abstand größte Gruppe unter den Auszubildenden“, stellt der Fachlehrer Jens Buchholz fest, „was sie auszeichnet, ist das Interesse für Natur und Umwelt, der Wunsch, kreativ und teamorientiert zu arbeiten und die Erwartung auf einen abwechslungsreichen und zukunftssicheren Beruf.“ „Ich war schon immer gerne draußen, liebe Sport und körperliche Arbeit“, sagt Maximilian Hardy (20), „in der Ausbildung habe ich dazu die Verbindung mit Gestaltung und Design kennengelernt. Es macht mich stolz, am Ende des Tages oder nach Fertigstellung eines Gartens konkret zu sehen, was wir gemeinsam geleistet haben.“ Auch Carolina Hoff (19) hatte schon immer ein Interesse an Pflanzen und nach Abitur und „Work & Travel“ im Ausland das Ziel, Gartenarchitektin zu werden. „Ich habe mich informiert und bekam die Empfehlung, vorher eine Ausbildung zu absolvieren, um Praxiserfahrungen zu sammeln.“ Felix von Wageningh (22) empfiehlt Jugendlichen, sich auszuprobieren: „Ich habe im Garten meiner Eltern einen Bereich für mich bekommen und einfach ausprobiert. Es hat mir Spaß gemacht, dort verantwortlich zu sein und etwas zu erschaffen.“ Diese Erfahrungen teilen auch die anderen Auszubildenden, die besonders das „Vorher-Nachher-Bild“ ihrer Arbeit in den Gärten hervorheben, so ein Schüler: „Man sieht direkt, was man getan hat und erlebt regelmäßig auch die Freude der Gartenbesitzer, die sich oft gar nicht vorstellen konnten, wie man eine Fläche ums Haus verändern kann.“

Praktikum klärt

Nahezu alle haben vor der Ausbildung mindestens ein Praktikum absolviert, bei den meisten ist der Praktikumsbetrieb auch der Ausbildungsbetrieb geworden. Einige haben auch Praktika in anderen Berufszweigen gemacht und für sich erkannt, dass sie Büroarbeit oder rein technische Berufe nicht erfüllt. Wenngleich es manchmal auch weniger schöne Tage gibt – genannt werden vor allem kaltes und nasses Wetter – sind sich die Auszubildenden einig in der Einschätzung, dass der GaLaBau für sie die richtige Entscheidung war: „Man muss gerne an der frischen Luft arbeiten, keine Angst davor haben, sich auch einmal dreckig zu machen oder nass zu werden, kann aber auch oft gutes Wetter genießen.“ Das Praktikum hat geholfen zu erkennen, in welchem Bereich die jungen Menschen arbeiten möchten und wo sie ihre Stärken haben. Ob junge Frauen oder Männer, viele haben nicht nur das schulische Pflichtpraktikum genutzt, sondern darüber hinaus in freiwilligen Praktika Erfahrungen gesammelt. Thomas Wiemer, Referent für Nachwuchswerbung und Weiterbildung beim AuGaLa, empfiehlt besonders im Frühjahr ein Praktikum im GaLaBau, zum Beispiel in den Osterferien: „Jetzt ist in den Betrieben besonders viel zu tun und die Praktikantinnen und Praktikanten bekommen einen guten Einblick in die Vielfalt des Berufs.“

Gute Zukunftsaussichten

Mehrere Schüler betonen den Abwechslungsreichtum des Berufs als großen Vorteil. Nicht nur die jahreszeitlich unterschiedlichen Arbeiten, sondern vor allem die Themenbreite bei Pflanzen, Steinen, Wasser- oder Wegebau, dazu der Einsatz von Maschinen und Technik … das ist immer wieder spannend! Außerdem können sich die angehenden Experten für Garten und Landschaft später je nach persönlichen Fähigkeiten und Interessen in verschiedene Richtungen spezialisieren. Es ist möglich, einen Betrieb zu wählen, der sich auf bestimmte Gärten oder bestimmte Teilbereiche wie Schwimmteichbau spezialisiert hat, oder sich zum Beispiel zum Baumpfleger weiterqualifizieren.

Geld war für keinen der jungen Auszubildenden der entscheidende Grund für die Wahl des Berufes Landschaftsgärtner, die mit derzeit 800 Euro im ersten Ausbildungsjahr starten. „Aber ich weiß aus dem Freundeskreis, dass die meisten schon in der Ausbildung weniger verdienen als wir“, so ein Schüler. Ein anderer bringt auf den Punkt, was wohl alle in der Klasse denken: „Es ist wichtig, dass man einen Job wählt, in dem man sich mit Begeisterung einsetzen kann und eine Branche mit guten Zukunftsaussichten!“ Mehr unter www.landschaftsgaertner.com

Quelle: BGL

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