Eine Stadtoase, ganz ohne Rasenfläche

Grüner Rückzugsort ist ökologisch besonders wertvoll

Einen gerade einmal 110 Quadratmeter großen Stadtgarten in Köln haben die Landschaftsgärtner von Forster Garten- und Landschaftsbau  in Alfter in einen Rückzugsort für alle Sinne verwandelt: Die grüne Oase überzeugt sowohl durch ihre gestalterische Modernität als auch durch das ökologische Potenzial. Beete in beruhigendem Grün, dicht bepflanzt mit üppigen Stauden, Gräsern und Gehölzen, ersetzen den Rasen – und lassen ihn nicht vermissen. „Während der Gartengestaltung haben wir uns gegen eine Rasenfläche entschieden, um dem Garten mehr Dreidimensionalität zu verschaffen“, erklärt Yannick Krüger, bei Forster für den Bereich Gartenkonzeption zuständig. „Im Garten fühlt man sich dadurch, als würde man in die Pflanzung regelrecht eintauchen.“

„Der Garten hat eine tiefgreifende Veränderung erfahren und wurde so trotz seiner geringen Größe zu einer echten Stadtoase.“

Yannick Krüger, Forster Garten- und Landschaftsbau

Von der Bestandsterrasse am Haus aus lässt sich der komplette Garten erfassen: „Blickt man von dort Richtung Garten, wirken die Blattstrukturen besonders spannungsvoll und lebendig“, so Andreas Freyaldenhoven, Bereichsleiter Neuanlage Privatgärten bei Forster.

Über eine Treppenanlage führt ein gepflasterter Weg durch die Bepflanzung in den Garten zu einem Sitzbereich im hinteren Teil. Am Eingang plätschert ein kleiner, formaler Brunnen aus Cortenstahl.

Grün in Grün mit blühenden Akzenten

Dichte und edle Eiben in Hecken- und Reihenpflanzung geben dem Garten Struktur. Regelmäßig gepflanzter Pflaumenblättriger Weißdorn, ein ausgezeichneter Baum für kleine Gärten, lenkt den Blick nach oben. Im Mai und Juni schmückt sich der Kleinbaum mit weißen Blütenrispen. Scharlachrote Früchte und orangerotes Herbstlaub machen ihn auch im Herbst zur Zierde für den Garten.

Japan-Berggras (Hakonechloa), Pfeifengras (Molinia) und Segge (Carex) geben dem Garten Leichtigkeit. Interessant auch: der Einsatz von Heimischer Haselwurz (Asarum) mit ihren nierenförmigen Blättern. Der Bodendecker ist wintergrün.

Im Frühjahr sorgen Krokus, Schneeglöckchen und Narzisse für blühende Akzente. Im Sommer und Herbst übernehmen Elfenblume (Epimedium), Bergenie (Bergenia), Taglilie (Hemerocallis) und die Lilientraube (Lirope) mit ihren violetten Blütentrauben das Regiment – letztere ein eher seltener exotischer, aber umso schönerer Gast in heimischen Gärten.

Eine professionelle Bewässerung und eine Beleuchtung mit Spotlichtern dürfen im kleinen grünen Paradies natürlich nicht fehlen.

Ökologisch im Vorteil

Immer mehr Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer sind heute auf der Suche nach Rasenalternativen, um ihren Garten klimafit zu machen. Das Stehenlassen von Gras oder das Anlegen von Blühstreifen sowie der Einsatz von trittfesten Bodendeckern gelten als umweltgerechte Alternativen zum „englischen Rasen“. Stauden und Gehölze sind gegenüber einer Rasenfläche ökologisch weit im Vorteil und bieten der Tierwelt wertvollen Lebensraum und Nahrung. Gerade in kleineren Gärten bietet es sich an, die Rasenfläche abzuschaffen.

Anders als oft befürchtet, sind bepflanzte Flächen nicht pflegeintensiver – im Gegenteil: Eine dichte Bepflanzung verdrängt Unkraut; Stauden beispielsweise müssen nur im Herbst bzw. Frühjahr zurückgeschnitten werden. Sollen Rasenflächen ähnlich gepflegt aussehen, muss man einen deutlich höheren Aufwand betreiben – gerade angesichts der erwarteten klimatischen Veränderungen.

Fotos: Forster Garten- und Landschaftsbau