Repräsentativ, aber wohnlich: Ein pflegeleichter Vorgarten auf drei Ebenen

Insektenfreundliche Bepflanzung mit neuen Vorgarten-„Klassikern“

Modernität und Natürlichkeit sind bei der Gartengestaltung keine Gegensätze, wie dieser Vorgarten im münsterländischen Alverskirchen einmal mehr beweist: Das Haus älteren Baujahres war saniert worden – der zeitgemäße Charakter sollte sich nun auch im Vorgarten widerspiegeln.

„Mit einer eher symmetrischen Gestaltung, die durch hochwertige Materialien unterstrichen, durch dicht bepflanzte Beete aber auch gebrochen wird, konnten wir – in enger Zusammenarbeit mit unserem Pflanzenberater – die Wünsche der Hausbesitzer nach einem repräsentativen, aber doch wohnlichen und gemütlichen Vorgarten entsprechen“, so Thorsten Schulze-Tertilt, Inhaber von Garten- und Landschaftsbau Schulze-Tertilt in Everswinkel.

Die ansprechende Gestaltung besticht durch eine moderne, gradlinige Treppenanlage, Beete in drei Ebenen und den Einsatz verschiedener Materialien. Der Cortenstahl für die Treppenanlage an der Haustür wurde direkt vor Ort geschweißt und so maßgenau an die Vorgartensituation angepasst. Der Stahl hat inzwischen eine schöne Rostoptik entwickelt und bildet so einen interessanten Kontrast zu den verwendeten Betonplatten.

Blüten, Früchte, schönes Laub: die Felsenbirne als Hausbaum

Zwei Kupferfelsenbirnen als Hausbäume verleihen dem Vorgarten Höhe. Hausbäume werden häufig – wie auch hier – direkt beim Einzug in ein Haus gepflanzt und schaffen so eine bleibende Erinnerung. Als „Wegbegleiter“ des Hauses sollten die ausgewachsenen Bäume das Gebäude nicht überragen. Häufig werden Kugelbäume als Hausbäume verwendet. Die Kupferfelsenbirne kennt man meist als mehrstämmiges Gehölz, doch sie wird auch als Hochstamm gezogen. Der kleine Baum wird sechs bis sieben Meter hoch. Er besitzt aufgrund seiner Blüten, seines Laubs und seiner Früchte einen hohen Zierwert, ist grundsätzlich aber eher anspruchslos und insektenfreundlich. Genau diese Attribute treffen auch auf die Bepflanzung in den Beeten zu.

Dauerblüher und Trockenheitshelden: die Beetbepflanzung

Hier kommen verschiedene Stauden und Gräser zum Einsatz, darunter Lampenputzergras, Pyrenäen-Storchschnabel, Blauraute, Frauenmantel, Lavendel und die Schleifenblume – die neuen Vorgarten-„Klassiker“. Die meisten Stauden blühen vom Frühjahr bis weit in den Herbst hinein. Doch auch im Winter geben die vertrockneten Stängel noch ein schönes Bild ab. Ein vorhandener Ginkgo wurde in die neue Bepflanzung integriert. Wie die Treppe wurden auch die Beete mit Cortenstahl eingefasst.

Insgesamt ist die Bepflanzung äußerst pflegeleicht: Stauden und Gräser bedecken das Erdreich komplett, Unkraut bzw. Beikraut kommt hier nicht durch. Zudem müssen die Pflanzen nur ein- bis zweimal im Jahr geschnitten werden – meist nach der Blüte sowie im Frühjahr, bevor sie wieder austreiben.

Pflegeleicht – und doch bienenfreundlich

„Die Pflege ist immer wieder ein großes Thema bei der Gestaltung von Vorgärten: Denn die Haus- bzw. Gartenbesitzer haben von diesem Gartenbereich ja tatsächlich am wenigsten, wollen also auch wenig Zeit hineinstecken“, weiß Thorsten Schulze-Tertilt. „Die Prämisse bei der Gestaltung dieses Vorgartens lautete daher: Der Garten soll sich selbst versorgen.“ Die Pflanzen wurden so ausgesucht, dass sie in Trockenphasen nicht ständig gewässert werden müssen.

Für den Landschaftsgärtner ist auch die Bienenfreundlichkeit der Stauden ein wichtiges Thema: „Das ist wirklich ein nicht zu unterschätzender Faktor: Alle Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer können hier mit einfachen Mittel ihren ganz persönlichen Beitrag gegen das Artensterben leisten!“

Fotos: Garten- und Landschaftsbau Schulze-Tertilt