Intelligent bewässern, beleuchten, mähen

Das grüne Wohnzimmer wird zum „Smart Garden“

In den modernen Garten zieht immer mehr Technik ein: „Smart Garden“ heißt das Zauberwort. Die heutigen intelligenten Steuerungsmöglichkeiten für Bewässerung, Beleuchtung und Rasenpflege sorgen zum einen dafür, dass ein Garten noch wohnlicher wird. Zum anderen ermöglichen sie dem Gartenbesitzer, bewusster mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen. Erik Peters, Geschäftsführer von Grütters – Gärtner von Eden, im niederrheinischen Sonsbeck, und Ralf Lantermann, der im Betrieb als Elektriker für die entsprechenden Arbeiten zuständig ist, zeigen auf, wie man jeden Garten zu einem smarten Genuss- und Erholungsort machen kann.

Thema Nr. 1: die Beleuchtung

Energiesparen ist nicht erst seit diesem Jahr ein großes Thema. Bei der Beleuchtung für den Garten gilt aber ohnehin: Weniger ist mehr! Schließlich geht es nicht darum, den heimischen Garten mit Licht zu fluten, sondern ihn mit Licht in Szene zu setzen. „Wir wollen den Garten auch abends erlebbar machen“, beschreibt Erik Peters, Techniker im Garten- und Landschaftsbau (heute: Agrarbetriebswirt Fachrichtung Garten und Landschaftsbau), seinen Anspruch. „Durch Lichtpunkte für Gehölze, Licht im Pool oder entlang von Wegen schaffen wir Highlights und der Garten erhält im Dunkeln mehr Tiefe.“ Das gilt für gewachsene Gärten, die nachgerüstet werden, ebenso wie für neu angelegte Gärten. Gartenbesitzern, die ihren Garten neu anlegen lassen, sich mit der Beleuchtung aber noch etwas Zeit lassen wollen, empfiehlt Elektriker Ralf Lantermann, auf alle Fälle direkt ein Erdkabel zu verlegen.

Was ist smart an der Beleuchtung? Die Steuerung der Beleuchtung kann über Schalter im Haus oder eine Anlage in der Garage, die Betätigung per Fernbedienung, Handy oder Computer erfolgen. Mit der Schaltung können auch Pumpen – beispielsweise für ein Wasserspiel oder den Pool – angesprochen werden.

Thema Nr. 2: die Bewässerung

„Der nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser liegt uns am Herzen“, sagt Erik Peters, Techniker im Garten- und Landschaftsbau (heute: Agrarbetriebswirt Fachrichtung Garten und Landschaftsbau). „Dabei gibt es viele Stellschrauben, an denen wir und damit die Gartenbesitzer drehen können – von der Zisterne bis eben zur Bewässerungsanlage.“ Dieses wird auf den jeweiligen Garten abgestimmt. Da Beete, Rasen, Gehölze und Hecken unterschiedliche Wasserbedürfnisse haben, empfiehlt sich eine Bewässerungsanlage mit verschiedenen Kreisläufen. Damit lässt sich Wasser noch effizienter nutzen. „Bei der Einstellung der Kreisläufe berücksichtigen wir viele verschiedene Faktoren – etwa, wie sonnig oder schattig ein Standort ist oder ob der Boden eher leicht oder eher schwer ist“, so Erik Peters. Ein Zuviel an Wasser ist im Übrigen genauso schlecht für die Pflanzen wie ein Zuwenig. Wird Rasen zu nass, ist er pilzanfällig. Setzt man Gehölze oder Stauden „unter Wasser“, wachsen sie unter Umständen zu schnell, werden zu groß und sind dann generell trockenheitsanfälliger. Generell sollte jeder Besitzer seine Anlage nur zu Trockenperioden einsetzen. Bei der Übergabe einer Bewässerungsanlage durch den Landschaftsgärtner erhält der Gartenbesitzer ein Übergabeprotokoll, sämtliche Kreisläufe sind eingestellt und man kann die Anlage sofort nutzen. Die Anlage wird zum Winter hin entlüftet und im Frühjahr wieder in Betrieb genommen. Dabei lässt der Fachbetrieb alle Kreisläufe einmal zur Probe laufen, um evtl. Wurfwinkel der Regner nachzustellen. Alleine Grütters betreut heute schon 120 Anlagen.

Was ist smart an der Bewässerung? Die verschiedenen Kreisläufe einer Bewässerungsanlage können mit einer Computersteuerung individuell angesteuert werden. Regenwassersensoren berechnen die durch Regen gefallene Menge berechnet und stellen Computer teilweise im täglichen Betrieb aus. So wird viel Wasser gespart. Eine digitale Wetterstation kann in das System eingebunden werden. WLAN-fähige Bewässerungscomputer lassen sich sogar bequem über eine Handy-App von jedem Ort auf der Welt steuern.

Thema Nr. 3: die Rasenpflege

Mähroboter sind inzwischen ein gewohntes Bild in unseren Gärten. Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus übernehmen Einbau und Wartung. Die jüngste Geräte-Generation bezieht ihre Energie oft aus der Sonne. Dazu werden Photovoltaik-Module auf dem Roboter-Haus verbaut. Es gibt aber auch schon Modelle mit großen integrierten Solarzellen. So wird deutlich weniger Energie verbraucht. Der Trend, so Erik Peters, geht tatsächlich dahin, für den im Garten benötigten Strom eine Photovoltaikanlage auch direkt im Garten, beispielsweise auf dem Dach oder an der Wand eines Gartenhauses, zu montieren.

Was ist smart an der Rasenpflege? Die größeren Mähroboter können via App gesteuert werden.