Jetzt sichbar werden

Social Media gezielt fürs Recruiting nutzen

Der Fachkräftemangel ist auch im Garten- und Landschaftsbau
spürbar. Viele Mitgliedsbetriebe suchen händeringend nach motivierten Auszubildenden, qualifizierten Fachkräften und engagierten Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern. Gleichzeitig verbringen potenzielle Bewerberinnen und Bewerber – vor allem jüngere Zielgruppen – täglich mehrere Stunden auf Instagram, Tik-
Tok und Co. Warum also nicht dort suchen, wo sie sich aufhalten? Social Media bietet hervorragende Möglichkeiten, um den eigenen Betrieb sichtbar zu machen, Interesse zu wecken und Bewerbungen zu erhalten – wenn man weiß, wie.

In diesem Beitrag geben wir Ihnen praxisnahe Tipps, wie Sie Ihre Social-Media-Kanäle gezielt für erfolgreiches Recruiting im GaLaBau nutzen können.

Recruiting-Strategie

1. Zielgruppe verstehen – Wer soll angesprochen werden?

Bevor Sie mit Recruiting-Beiträgen starten, sollten Sie sich fragen: Wen suche ich eigentlich? Suchen Sie Auszubildende, Fachkräfte oder auch Hilfskräfte? Jede Zielgruppe hat andere
Bedürfnisse – und bewegt sich auf anderen Plattformen.

  • Auszubildende (16–25 Jahre): Besonders aktiv auf Instagram, TikTok und YouTube. Sie wünschen sich authentische Einblicke in den Arbeitsalltag, möchten sich mit anderen Azubis identifizieren und suchen Sinn in ihrem Beruf.

 Fachkräfte: Eher auf Facebook und LinkedIn unterwegs. Wichtig sind hier berufliche Perspektiven, Wertschätzung und konkrete Vorteile wie Fortbildung oder flexible Arbeitszeiten.

Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern: Auf Facebook und in lokalen Gruppen gut zu erreichen – hier zählt vor allem ein verständlicher Einstieg.

2. Authentische Einblicke geben – statt Hochglanz-Kampagnen

Was bei allen Zielgruppen gut ankommt: echte Einblicke in den Berufsalltag. Nutzen Sie Ihr Smartphone und zeigen Sie:

  • das Team bei der Arbeit (z. B. Pflasterarbeiten, Bepflanzung, Maschinen im Einsatz),
  • besondere Projekte (z. B. Spielplatzbau, Schwimmteiche,vöffentliche Anlagen),
  • die Stimmung im Betrieb – z. B. beim gemeinsamen Frühstück oder einem Grillabend,
  • Azubis selbst, die erzählen, warum sie den Beruf gewählt haben.

Wichtig: Kein Hochglanz, s ondern echte Bilder, kurze Videos oder Reels. Die Inhalte dürfen gerne spontan und unperfekt wirken – das macht sie glaubwürdig.

3. Karriere-Highlight setzen: Eine eigene Landingpage oder Link in Bio

Ihre Social-Media-Kanäle sollten immer auf weiterführende Informationen verweisen. Richten Sie auf Ihrer Website oder mit Tools wie „Linktree“ eine Karriereseite ein. Dort können Sie:

  • offene Stellen aufführen,
  • Vorteile des Betriebs darstellen (z. B. Arbeitskleidung, Zusatzleistungen, Team-Events),
  • einfache Bewerbungswege anbieten (z. B. Whats-App-Bewerbung, Rückrufservice).

Der Link zur Karriereseite gehört in die Bio (Profilbeschreibung) Ihres Kanals – dort suchen Nutzerinnen und Nutzer nach weiteren Infos.

4. Formate nutzen, die Aufmerksamkeit erzeugen

Jede Plattform hat ihre Eigenheiten – aber kurze, visuelle Formate funktionieren fast überall:

  • Reels/Shorts: 15–60 Sekunden lange Videos mit Musik und Texten – perfekt für Einblicke in den Alltag.
  • Stories: Vorübergehende Inhalte auf Instagram oder Facebook – ideal für spontane Updates („Heute setzen wir 300 Pflanzen!“).
  • Beiträge mit Swipe-Funktion (Karussell-Posts): Gut, um Arbeitsabläufe zu zeigen oder Azubi-Statements zu präsentieren.

Tipp: Nutzen Sie Tools wie Canva, um Beiträge einfach zu gestalten. Eine kostenlose Version reicht oft aus.

5. Community einbinden – und bestehende Netzwerke nutzen

Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden oder Azubis selbst Beiträge erstellen oder teilen – das erhöht die Reichweite enorm. Auch Kooperationen mit Berufsschulen, lokalen Vereinen oder Influencerinnen und Influencern aus der Grünen Branche können helfen, die Sichtbarkeit zu erhöhen.

6. Gezielt werben: Social Ads für kleine Budgets

Mit schon wenigen Euro pro Tag lassen sich auf Instagram, Facebook oder TikTok gezielte Werbeanzeigen schalten – etwa für ein Praktikum oder eine Ausbildungsstelle. Dabei können Sie genau bestimmen:

  • Wo die Anzeige ausgespielt wird (z. B. 25-km-Umkreis um Ihren Betrieb),
  • Wem sie gezeigt wird (z. B. Personen zwischen 16 und 25, mit Schulabschluss),
  • Wie lange die Anzeige läuft.

Das klingt kompliziert? Viele Agenturen bieten Unterstützung.

Recruiting auf Social Media ist kein Hexenwerk

Es braucht kein Profi-Equipment und kein riesiges Budget. Was zählt, sind Regelmäßigkeit, Echtheit und ein bisschen Mut, den eigenen Betrieb sichtbar zu machen. Gerade kleinere GaLaBau-Betriebe punkten mit Persönlichkeit, Teamgeist und abwechslungsreicher Arbeit – genau das ist es, was auf Social Media zählt.