Grün ist Mehr wert: Investitionen langfristig absichern!

Der Sommer kommt mit großen Schritten und es ist zu erwarten, dass es auch in diesem Jahr in unseren Städten einige Wochen lang heiß und trocken sein wird. Die Erfahrung zeigt, dass die Menschen dann die Nähe zu Grünräumen, den Schatten großer Bäume oder die Kühle von Wasserflächen noch mehr als sonst zu schätzen wissen. Aber für die Kommunen wird das Gießen und Versorgen von Grünflächen in diesen sonnigen Zeiten zu einer umso größeren Herausforderung. Immerhin umfasst die lebendige, grün-blaue Infrastruktur der Städte und Gemeinden verschiedenste Formen von Freiräumen wie Park-, Spiel- und Sportanlagen, Straßenbegleitgrün und Uferräume bis hin zu Friedhöfen.

Grün ist Mehr wert: Investitionen langfristig absichern!
An heißen Sommertagen wissen die Menschen den Schatten großer Bäume zu schätzen.

Qualitätssicherung und Wertsteigerung

Zu einer guten Grünplanung gehört heute mehr denn je eine standortangepasste und klimaresiliente Pflanzenwahl und unbedingt auch die Sicherung von Unterhalt und Pflege. Schließlich ist die Pflege entscheidend für den öffentlichen Nutzen von Stadtgrün und sorgt dafür, dass die Pflanzungen die erwarteten ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Leistungen für die Bevölkerung erbringen können. Auch der Bund der Steuerzahler empfiehlt regelmäßig, die Pflege von Stadtgrün so zu organisieren, dass sie den Werterhalt und die Funktionsfähigkeit langfristig sichert, ohne unnötige Mehrkosten zu verursachen. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) drückt den gesellschaftlichen Wert von städtischem Grün in Zahlen aus: „Er liegt mit 1.049.000 Euro je Hektar Grünfläche weit über den 688.000 Euro an Kosten, die durchschnittlich für Bodenpreis und Pflege dieser Flächen angesetzt werden. Stadtgrün trägt zur Klimaregulation, Luftreinhaltung und Biodiversität bei. Geht diese Funktion durch mangelnde Pflege verloren, entstehen zusätzliche Kosten für Ausgleichsmaßnahmen und Gesundheitskosten.“ Genau deshalb rät der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen (VGL NRW), bei den Entscheidungen zum Stadtgrün nicht nur die Investitionskosten, sondern auch die Pflege- und Unterhaltungskosten im Blick zu haben. VGL NRW-Präsident Josef Mennigmann betont: „Es kostet das gleiche, ob die Kommune die Pflege mit eigenem Personal erledigt oder ob sie sie in Auftrag gibt, aber wichtig ist, dass sie geschieht!“

Viele Möglichkeiten

Längst hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass das lebendige Grün in Städten und Gemeinden ein wesentliches Instrument zur Anpassung an den Klimawandel ist und dass es lohnt, sich dafür einzusetzen. Vielerorts wird die Ausweitung der Begrünung von Dächern und Fassaden diskutiert, aber auch das Pflanzen neuer Straßenbäume oder Staudenbeete, das Entsiegeln von Flächen und Schotterwüsten. Allgemein ist das Anlegen neuer Grünflächen und Blühstreifen ebenso wie der Erhalt von bereits bestehendem Stadtgrün zunehmend wichtiges Thema in der Kommunalpolitik und -verwaltung. Josef Mennigmann erläutert: „Es gibt keine pauschalen Lösungen für mehr Grün in der Stadt, je nach der baulichen Situation und den Eigentumsverhältnissen muss entschieden werden, welche Maßnahmen zielführend sind. Unsere Betriebe stehen hier mit ihrer Expertise für Anlage und Pflege des öffentlichen Grüns an der Seite der Städte und Gemeinden.“

Gemeinsame Anstrengung

Dass die Landespolitik wie die Kommunen in NRW großen Wert auf die Sicherung von Freiräumen für Natur und Erholung sowie zur Stärkung der Klimaresilienz legen, zeigt sich auch daran, dass hier viele Gartenschauen stattfinden: 2026 die Landesgartenschau in Neuss, 2027 die dezentrale Internationale Gartenschau in der Metropole Ruhr, 2029 die Landesgartenschau in Kleve, 2031 die Bundesgartenschau in Wuppertal, 2037 die Internationale Gartenschau Garzweiler – diese Schauen sind langfristig angelegte und nachhaltig wirksame Maßnahmen zur Stadt- und Regionalentwicklung. Auch, dass für private, gewerbliche und öffentliche Grünprojekte verschiedene Förderprogramme von EU, Bund, Land und Kommunen zur Verfügung stehen, ist aus Sicht des VGL NRW ein klarer Beleg für den politischen Willen zu mehr Grün im bebauten Raum. Josef Mennigmann: „Wir sehen die großen Herausforderungen unserer Zeit als gemeinsame Aufgabe von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bürgerschaft und sind überzeugt, dass wir mit der grün-blauen Infrastruktur der Städte und Gemeinden einen wirksamen Hebel nutzen können.“ 

zurück